Der Körperrundheitsindex (BRI) und seine Bedeutung für das Sterblichkeitsrisiko

BRI and Death

Eine bahnbrechende Studie mit 32.995 US-amerikanischen Erwachsenen hat einen bedeutsamen Zusammenhang zwischen dem Körperrundheitsindex (BRI) und der Sterblichkeit aufgedeckt. Die Ergebnisse zeigen eine U-förmige Beziehung, bei der sowohl sehr niedrige als auch sehr hohe BRI-Werte mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden sind.

Zentrale Erkenntnisse der Studie

BRI and Death

Wichtigste Ergebnisse im Überblick

  • Menschen mit einem BRI unter 3,4 hatten ein um 25% erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zur Referenzgruppe (BRI 4,5-5,5)
  • Bei einem BRI über 6,9 stieg das Sterberisiko sogar um 49% an
  • Die Nachbeobachtungszeit betrug im Median fast 10 Jahre

Risikogruppen

Besonders deutlich zeigte sich der Zusammenhang bei:

  • Menschen über 45 Jahre
  • Männern
  • Rauchern
  • Menschen mit höherem Einkommen (PIR ≥ 1)

Zeitliche Entwicklung

Der durchschnittliche BRI in der US-Bevölkerung stieg von 1999 bis 2018 kontinuierlich an:

  • 1999: 4,80
  • 2018: 5,62
  • Zweijährliche Zunahme: 0,95%

Detaillierte Analyse der BRI-Sterblichkeits-Beziehung

Die Studie identifizierte einen optimalen BRI-Bereich zwischen 4,5 und 5,5. Sowohl niedrigere als auch höhere Werte waren mit erhöhten Gesundheitsrisiken verbunden. Diese U-förmige Beziehung blieb auch nach Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren bestehen.

Erhöhtes Risiko bei niedrigem BRI

Ein niedriger BRI (unter 3,4) war besonders bei älteren Menschen über 65 Jahre mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden. Dies könnte auf folgende Faktoren zurückzuführen sein:

  • Mangelernährung
  • Verminderte körperliche Aktivität
  • Muskelatrophie
  • Allgemeine Gebrechlichkeit

Risiken bei hohem BRI

Ein hoher BRI (über 6,9) war mit einem besonders stark erhöhten Sterberisiko verbunden. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

  • Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Stoffwechselstörungen
  • Erhöhtes Krebsrisiko
  • Insulinresistenz

Bedeutung für die klinische Praxis

Der BRI erweist sich als wertvolles Instrument zur Risikoeinschätzung, da er im Vergleich zum BMI:

  • Die Körperfettverteilung besser abbildet
  • Viszerales Fett genauer erfasst
  • Engere Konfidenzintervalle aufweist
  • Eine höhere Sensitivität zeigt

Wichtiger Hinweis

Diese Ergebnisse basieren auf US-amerikanischen Daten. Die optimalen BRI-Bereiche können je nach ethnischer Zugehörigkeit variieren. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen immer Ihren Arzt.